Posts Tagged ‘Auto’

Er ist immer da

24. August 2018

Höchste Zeit, ein regelrechtes Tabuthema des modernen Strassenverkehrs aufzugreifen. – Ein Thema, das selbst durch den immensen technologischen Fortschritt kein bisschen an Brisanz eingebüsst hat. Natürlich ist es heikel, doch es muss einfach raus, und sei es noch so ein Donnerschlag: Sprechen wir über den toten Winkel.

Der tote Winkel – der Legende nach von Arnold Winkelried ins Leben gerufen – ist ein eigentlicher Evergreen, denn jedem Fahrschüler wird regelrecht eingehämmert, ihn niemals zu vergessen. Dies hat nicht selten zur Folge, dass Anfänger – vor lauter an den toten Winkel denken – andere Dinge vergessen, die bei näherer Betrachtung ebenfalls nicht ganz ohne Wichtigkeit wären. Zum Beispiel die linke Fahrspur freigeben, auf der Autobahn. Oder parken und dann nie, nie wieder Autofahren.

Erstellt man eine Liste aller Gefahren des Strassenverkehrs, so ist der tote Winkel (von Prüfungsexperten liebevoll «toWi» genannt) immer in den oberen Rängen zu finden, gefolgt von Überschlägen, Aquaplaning, Planlosplaning und Blinksignal-Legasthenie. Und dies, obwohl den toten Winkel bis heute noch niemand gesehen hat. Es ist absurd. Die Industrie hat ihn zwar verkleinert, durch gebogene Rückspiegel, in denen folgende Polizeifahrzeuge ein lustig verzerrtes Aussehen erhalten, doch vollständig eliminiert werden konnte er bis heute nicht. Der Tote Winkel ist sozusagen die Masern des Strassenverkehrs.

Um ein bisschen von der Problematik abzulenken, hat die Autoindustrie in manchen Ländern eine debil anmutende Inschrift an den Seitenspiegeln angebracht, die besagt, dass Dinge durch den Spiegel weiter entfernt erscheinen könnten als sie es tatsächlich sind. Als ob der Fahrer blöd wäre. Zudem ist es – mit Verlaub – etwas viel verlangt, so etwas während der Fahrt zu lesen (zumal man ja gleichzeitig auf die Strasse gucken und an den toten Winkel denken muss). Also alles Humbug.

Womöglich denken Sie, liebe Leserin, lieber Leser, das alles sei an Trivialität kaum zu überbieten, ja? – Dann sei die Frage erlaubt: Wann haben Sie zum letzten Mal vor dem Überholen auf der Autobahn den Schulterblick gemacht, so, wie es der dicke Fahrlehrer damals gepredigt hat? – Eben, sehen Sie. Er ist nicht totzukriegen, dieser verdammte Winkel.

no comment

22. August 2018

Libanon_I

Libanon 2017

Robologik

3. April 2018

Es ist alles so einfach. Während der elektronische Fahrassistent exakt berechnet, wie schnell wir unser Auto in die Kurve fahren dürfen, berücksichtigt der Fahrer mit Hilfe seiner natürlichen Intelligenz zeitgleich das Vorhandensein eines elektronischen Fahrassistenten und wickelt sein Gefährt stilsicher um den Kandelaber. Das, liebe Leserin, lieber Leser, ist die Zukunft: Das perfekte Zusammenspiel von Mensch und Maschine.

Während künstliche Intelligenz im Strassenverkehr Leben rettet, rettet sie in der Arbeitswelt tausende von Jobs. Jeder Legasthenie-geplagte Zweitklässler hat inzwischen der Presse entnommen, dass Robotik nicht nur – wie von kurzsichtigen Laien befürchtet – Arbeitsstellen vernichtet, sondern auch welche kreiert. Schliesslich muss die Maschine ja von jemandem gebaut und programmiert werden. Das ist einleuchtend.

Gefragt ist Flexibilität. So arbeitet halt Hanspeter Hugelshofer, der dreissig Jahre lang Pizzakartons zusammengefaltet hat, neu als konzeptioneller Programmierer von modernen Robotikprogrammen. Und die restlichen Hanspeters sind für Unterhalt, Reparatur und Wartung des Roboters zuständig. Tatsächlich haben wir es mit der sogenannten Win-Win-Situation zu tun, von der ständig alle reden. Das Wort «Wartung» kommt übrigens von «warten» (zum Beispiel am Schalter des «RAV»).

Natürlich gibt es ewige Miesmacher, die unqualifizierte Dinge sagen wie «Der Mann in unserem Beispiel wird sich die Fähigkeit nicht aneignen können, einen Roboter zu programmieren» oder «in Zukunft wird es nicht so viele Hanspeter benötigen wie bisher». – Na, wenn schon, geht doch heulen! Damals, nach der Erfindung der Dampfmaschine hat schliesslich auch … – na ja, der eine oder andere wird vielleicht nicht sofort etwas Neues finden, doch insgesamt profitieren alle.

Denn geht es der Wirtschaft gut, dann geht es dem Volk gut. Das ist ein Fakt, über den die Betroffenen einmal nachdenken sollten, anstatt ständig zu jammern. Es geht um Wohlstand. Abgesehen davon hören wir von überall her, dass wir in der Schweiz zu wenig Freizeit hätten. Sie sehen: Genau hier hilft Robotik. Es ist alles so einfach.

no comment

16. Dezember 2017

IMG_7258Libanon 2017

The Rush

14. Dezember 2015

P1120669

Zürich 2015, Lichtermeer, Stau eingangs Zürich

Fatal kausal

18. April 2015

Die sprechen ja auch unentwegt vom sogenannten kausalen Zusammenhang, die Versicherungen. Doch was ist das überhaupt, was ist die Kausalität im Versicherungs-Jargon? – Ein Schelm, wer hier und jetzt keine fachmännische Erklärung erwarten würde.

Wenn Sie zum Beispiel ein Fremder auf der Strasse anspricht und Sie nach dem Weg zum Bahnhof fragt, und Sie ihm aus Jux – man gönnt sich ja sonst nichts – einen völlig falschen Weg erklären, der über die Autobahn führt, und er wird da von einem Moped angefahren, dessen Fahrer angetrunken ist, dann ist der kausale Zusammenhang gegeben. Denn: Wir hätten den Mopedfahrer vom Alkoholkonsum abhalten sollen.

Ein zweites Beispiel zur Veranschaulichung: Ein Auto, ein Motorrad und ein Reiter mit Pferd stehen an der roten Ampel. Der Autofahrer hupt, das Pferd erschrickt sich und beisst dem Motorradfahrer – der übrigens beim blauen Kreuz ist – das rechte Ohr ab. Muss nun die Versicherung des Autofahrers die Behandlungskosten des Motorradfahrers, der ja nicht einmal betrunken war, bezahlen? – Natürlich nicht, denn der Motorradfahrer hätte einen Helm tragen sollen.

Der Kausalzusammenhang ist also beim zweiten Exempel nicht gegeben. Das sind durchaus wichtige Fragen, über die sich Experten immer wieder in den Haaren liegen. Als Faustregel gilt: Es besteht immer dann ein Kausalzusammenhang, wenn unsere Haftpflichtversicherung keine Ausrede findet. Man muss eben beweisen können, dass der andere selber Schuld ist. Wer übrigens selbst nach den obigen Beispielen den Begriff der Kausalität im Versicherungswesen nicht verstanden hat, der ist ganz einfach selber Schuld, denn: An diesem Text kann es sicher nicht liegen. Der ist perfekt.

Benz

28. März 2015

Canon_28_03_2015 002

Zürich, Kreis 8, 2015

Carrera

5. März 2014

Weihnachten_Silvester_2013 386

Zürich, 2013

Gib Gas in Genf

4. März 2014

Warum der Autosalon ausgerechnet in Genf durchgeführt, aufgestellt – oder wie man das auch immer nennen mag – wird, hat uns bis heute noch niemand logisch erklären können. Die plausibelste Erklärung war bis anhin, dass die Genfer ja sonst nichts haben. Ausser einen Brunnen vielleicht, einen überfluteten. Oder den UNO-Hauptsitz, worauf nicht alle gleichermassen stolz sind. Na ja, dann ist das halt so.

Nehmen wir den weiten Weg also in Kauf, fahren wir ins Welschland und stellen uns den Herausforderungen: Diese Sprache, diese Gestik, diese Kultur. Der Autosalon ist die perfekte Gelegenheit um sich zu öffnen. Mobilität hat etwas Verbindendes, fast Versöhnendes. Achten Sie einmal auf die Mimik der Verkehrsteilnehmer im Strassenverkehr: Friede und Liebe.

Der diesjährige Autosalon steht wiederum im Zeichen von vernünftiger Mobilität und Umweltschutz. – Es darf gelacht werden, diese Themen sind so ausgeleiert, dass sie keinen Menschen mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Das einzig Grüne am Autosalon Genf ist das Grün im Wappen des Nachbarkantons Waadt. Wir geben wieder kräftig Gas, mit gutem Gewissen. – Und es macht Spass!

Sehen wir uns die neuen Modelle an und überzeugen wir uns selbst. Also, dick anstreichen in der Agenda: 84. Internationaler Autosalon vom 6. – 16. März. Einfach hingehen und staunen. – Obwohl er in Genf ist.

La Carrera

5. Februar 2014

Weihnachten_Silvester_2013 117

Zürich, 2013