Posts Tagged ‘Fussball’

Birgit vor, noch ein Tor!

28. Oktober 2017

Wie bitte, Sie kennen Birgit Prinz nicht? – Das ist doch die mit diesem Sport da, mit diesem Frauenfussball! Frauenfussball ist im Grunde wie Männerfussball, einfach ohne Zuschauer. Tatsächlich wurde Birgit Prinz drei Mal Weltfussballerin des Jahres, und kein Mensch – nein: auch kein Mann! – hat für die deutsche Nationalmannschaft je so viele Tore geschossen wie Prinz, nämlich hundertachtundzwanzig. Ausserdem ist sie Diplom-Psychologin, was im Fussball-Business jetzt nicht unbedingt so üblich ist. Am 25. Oktober wird Birgit Prinz vierzig Jahre alt. Wir gratulieren Ihnen, Frau Prinz, und ziehen den Hut vor Ihren Leistungen. Wobei, Hand aufs Herz: Frauenfussball, das ist ja wie Männer-Synchronschwimmen, irgendwie, nicht?

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Sammer fünfzig!

27. September 2017

Normalerweise werden im Fussball die Stürmer berühmt, sie schiessen schliesslich die Tore – oder sollten es zumindest. Matthias Sammer wurde als Defensivspieler bekannt, und ja, liebe Damen, jetzt müssen auch Sie ganz ernst und interessiert gucken, denn seit der Euphorie der Schweizer Frauen-Fussball-Nationalelf … – ach, was soll’s! Jedenfalls hat Sammer lange Zeit bei Borussia Dortmund gespielt und viele Erfolge gefeiert. Er wurde 1996 sogar zum Europäischen Fussballer des Jahres erkoren (gähn) und ihm wurde unter anderem der «Ballon d’Or» verliehen (doppel-gähn). Zudem war er als Trainer und Funktionär tätig. Am 5. September wird Matthias Sammer fünfzig Jahre alt. – Herzlichen Glückwunsch und alles Gute! Obwohl wir ehrlich gesagt Stürmer schon besser finden.

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13. August 2017

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Zürich Allmend, 2017

Der Grösste!

17. November 2016

Obwohl Uwe Seeler nur 1.63 Meter gross ist, war er damals einer der besten Kopfballspieler, denn er sprang einfach höher als seine hochgewachsenen Gegner. Ja, Fussball ist ein sehr kopflastiger Sport (ähnlich wie Schach, nur ganz anders und ohne Brett). Die gegnerische Verteidigung fand kein Mittel gegen den Mittelstürmer, und obwohl Seelers Karriere einen herben Dämpfer erlitt aufgrund eines Achillessehnenrisses, rappelte er sich auf und kämpfte sich zurück auf den Rasen. Die Achillessehne ist – um bei dummen Wortspielen zu bleiben – sozusagen die Achillesferse der Fussballer. Uwe Seeler hat als erster Sportler das Grosse Bundesverdienstkreuz erhalten, und er wurde – offenbar weil er sehr lange für den Hamburger Sportverein gespielt hat – zum «Ehren-Schleusenwärter» in Hamburg geschleust … – äh: gekürt. Am 5. November hat Uwe Seeler achtzig Lenze auf dem Buckel. Wir gratulieren herzlich! – Für uns sind Sie der Grösste!

Ab durch die Mitte

25. Juni 2016

Frankreich ist ein zentralistischer Staat. Im Fussball ist dies klar und deutlich zu erkennen. Torchancen der «Bleus» haben mit statistisch relevanter Häufigkeit ihren Ursprung im zentralen Mittelfeld, entweder von rechts oder links. Sagenhafte hundert Prozent der Elfmetertreffer erfolgen durch die Mitte. Die meisten Tore kassieren die Franzosen denn auch von Gegnern, deren Nation nicht zentralistisch organisiert ist. Der Schweizer Sturm zum Beispiel greift auffallend oft über die linke Seite an. – Von den Franzosen aus gesehen.

Das Tor steht in der Mitte. Die Regeln wollen es so. Auch das spielt Frankreichs Fussballern in die Hände. Denn der Kopf des französischen Spielaufbaus ist ganz klar das zentrale Mittelfeld. Nicht verwunderlich also, dass an der Weltmeisterschaft 2006 Zinédine Zidane mit dem Kopf einen italienischen Gegenspieler niedergestreckt (Jargon: geköpft) hat. Das Köpfen hat bei unseren westlichen Nachbarn eine lange Tradition. Auch das ist zentral. Manchmal befiehlt der französische Trainer Didier Deschamps eine Aufstellung mit einer hängenden Spitze. Das steht hier völlig ohne Zusammenhang, ich weiss.

Es gibt Fussballexperten, die sagen, Fussball sei eine reine Kopfsache. Manchmal sagt das sogar unsere helvetische Lieblings-Fussballexpertin Alain Sutter (Alain ist sozusagen das sportliche Pendant zum Bildungs-Guru Beat Zemp, der immer die Hand hebt, wenn in den Medien das Wort «Schule» fällt). Sollte Fussball tatsächlich eine reine Kopfsache sein, dann wäre das natürlich ein immenser Vorteil für «L’Èquipe tricolore». Ein Schelm, wer hier von Übervorteilung spricht. Didier Deschamps ist im eigentlichen Sinne auch ein Fussballexperte, trotz seines doof klingenden Namens.

Auf den Trikots der Nationalelf ist – wie Modefreunde längst erkannt haben dürften – ein Hahn abgebildet. Es ist bestimmt kein Zufall, dass die Ausrüster dieses Tier gewählt haben, denn Hühner (das sind die Frauen der Hähne) legen ihre Eier aus dem Zentrum heraus. Man bemerke die subtile Anspielung auf die Stärke des Teams. Über den gleichen Kanal scheiden Hühner übrigens … – aber darüber vielleicht ein anderes Mal, nach dem Frühstück.

Summa summarum dürfen wir festhalten, dass die französische Nationalelf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Fussball-Europameisterschaften für sich entscheiden werden. Das ist die Wahrheit, und wenn sie noch so unangenehm ist. Und wenn nicht, dann auch egal. Die Freude am Fussballfest steht schliesslich im Zentrum.

Enorm in Form

13. Juni 2016

Neulich war der ehemalige Schweizer Fussballer Andy Egli beim Fernsehen als Experte eingeladen. Er sagte sehr, sehr viele interessante Dinge, wovon mich ein Zitat noch heute bis in meine wildesten Träume verfolgt: «Er hat nicht zu seiner Form zurückgefunden, die er nie hatte» (bitte nicht missverstehen, niemand hier hat etwas gegen Andy Egli, ausser vielleicht, dass er einmal für GC gespielt hat). Ja, Experten essen hartes Brot. Zuschauer auch.

Eines der schönsten Dinge am Fussball ist nicht das Spiel selbst, sondern das Geplauder vor, während und nach dem Spiel. Und: Jeder kann mitplaudern! Wichtig ist nur, beim Reden richtig ernst zu gucken und bei einem allfälligen Widerspruch sofort Beweise zu verlangen. Nach ein bisschen Übung werden Sie als Experte respektiert und haben somit das Privileg, nur noch von sich selbst Widerspruch zu erwarten. Der Ball ist rund.

Wir können zum Beispiel behaupten: «Er kann das Spiel lesen». Das geht immer. Vermutlich hat der Stürmer in seinem Leben noch keine zwei Bücher gelesen, niemand unserer Gesprächspartner jedoch kann uns beweisen, dass genau dieser Spieler das Spiel nicht lesen kann. Also ist es die Wahrheit. Im Fussball läuft das so. Entweder pfeift der Schiedsrichter oder nicht. Das Runde muss ins Eckige, schliesslich.

Einer meiner Lieblings-Fussballkommentatoren im Schweizer Fernsehen (keine Ahnung, warum das hier im Kontext mit Experten steht), sagt ständig «er hat antizipiert». Ständig! Die Schweizer Nationalmannschaft antizipiert auf dem Rasen herum, das glauben Sie gar nicht! Häufig geht dabei das Tore schiessen ein bisschen in Vergessenheit. Mit solchen Wiederholungen manövriert man sich ins Abseits, als Kommentator.

Es gibt auch Dinge im Fussball, die sind einfach so. Da braucht es keine Erklärungen. Zlatan Ibrahimovic zum Beispiel spielt für Schweden. Obwohl sein Name eher klingt, als würde er für die Schweizer Nationalelf auflaufen. Und Ibrahimovic ist einer der besten Spieler der EM. – Wobei, warten Sie, er ist nicht mehr der Jüngste und hat nicht zu seine Form zurückgefunden … – Schluss jetzt, viel Vergnügen bei der Fussball-EM!

Rummenigge – Tor!

16. September 2015

Karl-Heinz Rummenigge ist bei Bayern München bekannt geworden, hat danach zu Inter Mailand gewechselt (vermutlich des Essens wegen) und schlussendlich in Frankreich bei Servette Genf gespielt. Das war allerdings vor dem Abstieg (also, von Servette). Natürlich war er auch Deutscher Nationalspieler und hat immerhin fünfundvierzig Tore für sein Land geschossen. Heute ist Rummenigge Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, ist im Freistaat also sozusagen Gott. Am 25. September wird Karl-Heinz Rummenigge sechzig Jahre alt. – Herzlichen Glückwunsch! Haxn und Radi sind eben doch besser als Pizza und Pasta!

Football’s coming home

10. Mai 2014

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Hinterarni BE, 2014

Fussballfans

22. Dezember 2013

Fotos Herbst 2013 057

Friedrichshafen D, 2013, Modellbaumesse

Ran an die Bälle!

9. Dezember 2013

Ball_WM

Jetzt ist er also da, der gemäss Marketingspezialisten von allen Kreaturen dieses Planeten lang ersehnte, offizielle Fussball der Weltmeisterschaft 2014. Formschön, farbig, rund. Ja, rund. „Brazuca“ heisst das Stück Leder, gegen das die Kickerhelden treten werden und das im Handel läppische CHF 149 kostet (für Leute, die nicht in harter Währung zahlen: EUR 130). Und – dicke Backen macht der Fussballfreund – gemäss gleichen Marketingspezialisten ist der „emotionale“ Wert dieser Lufthülle viel, viel grösser als ebendiese 149 Husaren. So so. Wir staunen Bauklötze.

Brazuca (portugiesisch für „ich kotze„) wurde denn auch von einer adretten Frau präsentiert, was A) eher erstaunlich ist aufgrund der Tatsache, dass wir hier von einer Männer-WM sprechen und B) allen voran männliche Models diskriminiert, weil immer Frauen Bälle präsentieren dürfen. Es ist gemein. Na ja, eventuell steigert es für die vornehmlich männliche Kundschaft den eben genannten emotionalen Wert des Balles, der ansonsten an Hässlichkeit kaum zu übertrumpfen ist.

Ungelogen: Der Ball ist insgesamt betrachtet doch eher sehr, sehr abscheulich geraten. Offenbar haben sich ein paar Designer mit einem Kilo Kokain drei Tage in einem Bunker verschanzt und sich gesagt: „so, Jungs, jetzt erschaffen wir eine Attacke an das Augenlicht und verdienen uns eine goldene Nase dabei“. Na ja, gelungen ist das, Gratulation. Fussballstars werden sich dreimal überlegen, bevor sie einen Kopfball ausüben. Wer will schon diese Grausamkeit in Gesichtnähe kommen lassen. Dann lieber ein Ellbogen.

Der neue Ball ist denn auch nicht aus Leder, sondern vollsynthetisch, angeblich weil das besser sein soll. Die Wahrheit: Tierfarmen der Lederhersteller waren nach Bekanntwerden des neuen Designs mit einem Massensuizid konfroniert. Ebenso hat der Verzicht auf Kinderarbeit weniger zu tun mit humanitären Gründen, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass junge Menschen die wirre Farbkombination schwer verkraften können.

Aber wer will schon alles schlecht reden. Es geht schliesslich um Fussball, der ja verbinden soll. Tatsächlich soll die Farbgebung den „in Brasilien beliebten traditionellen vielfarbigen Glücksarmbändern“ entlehnt worden sein. Na dann: Viel Glück! Vielleicht sind die Glücksbänder in Brasilien bald nicht mehr so sehr beliebt. – Ach, was soll’s, Hauptsache, Deutschland wird Weltmeister (aber darüber ein anderes Mal).