Nicht selten hören sich Vegetarier sagen «ich verzichte aus Liebe zur Umwelt auf Fleisch» oder ähnlichen Nonsens. Ohne Witz. Sie rechnen vor, wie viele Ressourcen für die Produktion von Fleisch benötigt werden und kommen zum Schluss, dass dies einfach zu viel sei. Nicht nachhaltig. Der Planet Erde muss gerettet werden, notfalls mit Hilfe unseres Menüplans. Natürlich liegen auch hier ein paar grundlegende Denkfehler vor, die wir gerne ausräumen möchten.
Angeblich werden für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch fünfzehntausend Liter Wasser benötigt. Dazu sei folgendes gesagt. Erstens warnen alle Klimaforscher vor dem steigenden Meeresspiegel, der niedrig gelegene Länder (zum Beispiel die Niedriglanden oder so) früher oder später überfluten wird. Jeder wird verstehen, dass der Meeresspiegel noch viel schneller steigt, wenn das Vieh kein Wasser mehr trinkt (Kühe trinken gar nicht Milch, habe ich gelesen). Ergo sollte jeder, der ein Minimum an Solidarität mit den Holländern aufbringt, täglich mindestens zwei Kilo Fleisch essen. Freunde, so rettet man Menschen!
Zweitens ist die Argumentation oben ganz klar ein subtiler Vorwurf an die Tiere. Gerade Mathematik-affine Vegetarier sollten sich zu Recht fragen: «Warum verdammt nochmal müssen diese Kreaturen so viel Durst haben?» Und – mit Verlaub – dies ist ganz schön dreist, denn eine Kuh hat weiss Gott andere Sorgen, als sich über ihr Trinkverhalten Gedanken zu machen. Inzwischen kann die Forschung belegen, dass Rinder sehr häufig nachdenken. Allerdings selten über Wasser.
Zu guter Letzt wollen wir den fast wichtigsten Grund aufführen, der gerade Tierfreunde überzeugen dürfte. Katzenfutter wird aus einem nicht unwesentlichen Teil aus Fleisch hergestellt. Würden wir also aus Umweltschutzgründen konsequent auf dem Fleischkonsum verzichten, dann hätte Milou Lattich im Napf. Oder anderes Gemüse meinetwegen. Ob unsere Katze das so toll fände? Im Endeffekt darf jeder Vegetarier, der sein Haustier mit Fleisch füttert, dieses bedenkenlos für den Klimawandel und damit die Zerstörung der Welt verantwortlich machen. Die Katze wird das verstehen.
So, das war’s bereits. Es ist äusserst befriedigend, wenn sich innert kurzer Zeit mit fundierter Argumentation ein überflüssiger Ernährungstrend erfolgreich stoppen lässt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bei Fragen lesen Sie die Packungs … – ach was, fragen Sie den Metzger Ihres Vertrauens. – Guten Appetit!