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Spitalgeschichten #1

16. Februar 2010

War eben im Spital. Hasse Spital. Wobei das wieder so ein Instantsatz ist, eine Konserve, die Sie überall bringen können. Auch im gepflegten Small Talk: „Ahh, Sie mögen auch nicht zum Zahnarzt gehen, so wie ich, das ist ja guuuut,“ und so ähnlich dämlich. Probieren Sie das mal aus. Small Talk ist die hohe Kunst, seicht zu bleiben.

Aber hier gehts ums Spital. Kommt mir doch immer ein Kollege in den Sinn, bei diesem Wort. Die waren ganz jung, etwa zu fünft in einem Golf I unterwegs durch Frankreich. Bis nach ein paar Stunden der Fahrer erstaunt sagte: „Hey, hier gibts extrem viele Ortschaften, die Hôpital heissen.“ Warum ich das mit dem Golf I erwähnt habe, ich weiss es nicht.

Ach, wache ich also im Spitalbett auf, im Kantonsspital Aarau, morgens um drei Uhr. Und denke Scheisse, Rizzitelli, Scheisse, wo bist Du denn hier gelandet. Nachts in der Tagesklinik, Mann o Mann, jetzt biste dran. Und diese Station heisst tatsächlich Tagesklinik, muss man wissen. Da gibt es auch Nachtschwestern, die man herklingeln kann.

Also, wenn Sie Nachtschwester sind in einer Tagesklinik, das ist schon ein schweres Los. Da gucken Sie doch alle blöd an, wenn Sie sich von der Party früher verabschieden. Habe noch Nachtschicht in der Tagesklinik, ha ha, der Brüller aber auch.

Aber die waren alle ganz nett, die Nachtschwestern. Offenbar mögen die gar keine Partys. Wobei diese Berufsbezeichnung ja auch sexistisch ist. Habe noch nie einen Nachtbruder gesehen. Dabei soll es auch bleiben.

Jedenfalls bin ich schon froh – trotz netten Schwestern – wieder zu Hause zu sein. Denn wissen Sie: Ich hasse Spital.